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Channel: In der Mitte von Österreich ist das Stodertal
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Der schönste Platz in Österreich ist der Schiederweiher in Hinterstoder

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Im Österreichischen Fernsehen, in der Sendung  "9 Plätze - 9 Schätze" wurde zum Nationalfeiertrag am 26.10. 2018 von den Fernsehzusehern der schönste Platz in Österreich gewählt. Jedes der 9 Bundesländer wählte den schönsten Platz im eigenen Bundesland. Daraus wurde in einer Festveranstaltung  der Schiederweiher in Hinterstoder zum schönsten Platz in Österreich gewählt.

Nachstehend der Schiederweiher zu verschiedenen Tages- und Jahreszeiten bzw. bei der Klangwolke und im Gemälde von Dr. Helmut Schachner.












 




Wie wohnten Stodertaler Bauern in den 1930er Jahren? (Teil 3/3)

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Viele der alten Bauernhäuser gibt es heute nicht mehr. 
Ein Hinterstoderin, die hier in einem kleinen Bauernhaus in den 1930er Jahren  aufwuchs, erinnert sich an ihre Kindheit im Elternhaus.  

"Der Mittelpunkt unseres Hauses war die Stube mit dem Kachelofen. Gleich neben dem Ofen stand der sogenannte "Kupfer", darin bewahrte man die Leintücher, Pullover, Flanell- und Barchent-Unterröcke, Sacktücher (Taschentücher), Kopftücher, Schürzen und Unterhosen auf. 
Rund um den Esstisch mit dem "Vergeltsgott" (Fußabtreter) war eine Bank und darüber der Herrgottswinkel. In der Tischschublade war das Brot in einem Tuch mit Kreuzstichmuster eingepackt. 
Die Stubenfenster waren in eine tiefe Hauswand eingelassen, weil im Winter der Schnee bis zu den Fenstern reichte. Die Fenster waren mit einem eisernen Gitter in der Mitte in vier Teile geteilt.
Von der Küche aus kam man durch eine Eichen-Falltüre in den Keller. An einem handgeschmiedeten Eisenring wurde sie hochgehoben und gegen die Wand gelehnt. Unterhalb der Falltür war eine schmale Stiege, die zum Keller führte. Dort wurden die Erdäpfel und das Sauerkraut eingelagert. Besonders wichtig aber waren die Fässer mit dem Apfel- und Birnenmost. Mostbirnen- und Äpfel , die einen besonders guten Most ergaben waren zum Essen ungenießbar. Beißt man da hinein, zieht sich durch die Säure der ganze Mund sofort zusammen. Manchmal tröpfelten die "Mostpipen" (Zapfhähne) und der ganze Keller roch säuerlich. Die Essigfässer mit dem Mostessig lagerten auch im Keller. Über dem Essig lag eine dicke Essighaut.
Nach dem Sauabstechen (Schweine schlachten) wurde das Surfleisch in einem Holzbottich zubereitet. Dazu wurden viele Gewürze verwendet: Koriander, Majoran, Kümmel, Knoblauch, Lorbeer, Wacholderbeeren, Pöckelsalz usw.
In einem Kasten waren die Zwetschken-Schnapsflaschen verstaut. Der Obstschnaps hatte nicht so einen guten Geschmack und wurde zum Einreiben z.B. für schmerzende Füsse verwendet. Mit dem Zwetschkenschnaps verbesserte man den Geschmack des Tees.
Gleich anschließend an unser Wohnhaus war der Stall mit 2 Kühen, 1 Kälbchen, 1 Hahn mit 10 Hühnern und der Schweinestall.
Zwischen dem Schweinestall war in einer Mulde der Abort, der aber keine Türen hatte. Wenn man darauf saß konnte es jeder sehen. Es kostete immer eine große Überwindung, nachts, mit einer Laterne oder Taschenlampe über den dunklen Hof zum Klosett zu gehen.
Meistens gingen wir auf den "Scherm" (Nachttopf). Leider war das nicht immer möglich, weil man ja auch Stuhlgang hatte. Besonders arg war es nach dem Mostpressen. Nach dem Genuss des frischen Süßmosts war der Abort sehr stark frequentiert. Unter dem Abort war die Jauchegrube, die bei uns "Odlgrube" hieß. Der Misthaufen und die  "Odlgrube" waren für uns ungeheuer wichtig. Unser Boden war so steinig und karg, dass ohne düngen mit Mist nichts gewachsen wäre. 
Oberhalb unseres Schweinestalls wurden Schlitten, alte Schier, Holzreifen, Holzkörbe. Stangen und Ochsenkummet (Geschirr) aufbewahrt.
Über dem Kuhstall war der Futterboden mit dem Heu.
Auf dem Hang stand die Haarstube, wegen Brandgefahr etwas abgesetzt vom Wohnhaus, in der man bei Bedarf auch wohnen konnte. Die Haarstube wurde  zum Trocknen des Flachses beheizt und  aus Flachs wurde Leinen  erzeugt. Im Vorraum lagen in einer Ecke Pechkrüge, Grubenlampen, Karbidlampen und Holzreifen.
Eine Streu- und "Laubahüttn" vollgestopft mit Stroh und Laub hatten wir auch.
Neben dem Haus war die Preßhütte zum Obst pressen um daraus Most zu machen. Im Winter wurde darinnen die Wäsche getrocknet, die vom Frost oft steif wie ein Brett wurde.
Am Hang unter dem Haus war der Krautgarten mit Stachelbeeren- und Ribiselstauden, ein Kräuterbeet mit Zeller, Schnittlauch, Kren, Rüben und Petersil. 


Gemälde von E. T. Compton ca. 1900






  

Von der Schattenseite der "guten alten Zeit".

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Die Kronen Zeitung berichtete am 16.12.1926 vom Freispruch einer Kindesmörderin in Hinterstoder. Es zeigt einen Einblick in das Leben der Knechte und Mägde in dieser Zeit.

"Am 5. November holte der Knecht Franz R. (Namen geändert) die Hebamme Anna R. in Hinterstoder auf das Bauerngut seiner Dienstgeber. Während des Weges teilte er bereits mit, dass die Geburt schon vorüber und das Kind bereits tot sei. Die Hebamme  begab sich zur Kindesmutter, einer Magd am Hof, besichtigte das tote Kind und teilte hernach dem Gemeindearzt den bedenklichen Todesfall mit. Der Arzt ging mit einem Gendarm in das Bauerngut, besichtigte die Leiche des Kindes und kam zur Anschauung, der Tod sei durch Erstickung eingetreten. Die Magd erzählte nun, das Kind habe nach der Geburt nur einige "Schnapper" getan, offenbar sei es an Erkältung gestorben. Die Obduktion der Kindesleiche ergab, dass die Erstickung durch Verschließung von Mund und Nase eingetreten war. Vor dem Untersuchungsrichter gab die Magd an, dass sie von ihrem Vetter her schwanger sei, über ihre Schwangerschaft habe sie aber mit niemandem gesprochen.
Heute war die 26jährige Dienstmagd wegen Kindesmordes vor dem Schwurgericht in Steyr angeklagt.
Im Verhör erzählte die Angeklagte, dass sie schon ein uneheliches Kind hat. Im Jänner wurde sie dann von ihrem geisteskranken Vetter, einem Dorftrottel, geschwängert. Über die Tat selbst gibt die Angeklagte eine neue Darstellung.
Vorsitzender.: Also, sie haben immer gesagt, dass sie das Kind nicht absichtlich getötet haben.
Sie gaben der Vermutung Ausdruck, das Kind sei durch zu starkes Zudecken erstickt. Das ist aber ausgeschlossen.
Angeklagte: Na ja, den Finger habe ich ihm auch in den Mund gesteckt.
Vors.: Das ist ganz neu. Warum haben sie das getan? Angekl.: Das Kind hat soviel geschrien, ich hab Angst gehabt, dass es sich überschreit. Lutscher habe ich keinen gehabt, so habe  ich ihm den Finger in den Mund gesteckt. (Nach längerem Schweigen): Ich werd vielleicht dem Kind die Nase auch zugehalten haben.
Vors.: Damit das Kind stirbt?
Angekl.: Umbringen hab ich den Wurm bestimmt nicht wollen, ich hab` sogar a Freud gehabt, weil es ein Dirndl war.
Vors.: Der Kindesvater ist nicht ganz "beinander". Ist es vielleicht möglich, dass sie von einem solchen kein Kind haben wollten?
Angekl.: Ach das hat mir nichts gemacht, ich bin ja selber nicht "beinand". Ich hab mir nichts gemerkt. Wie ich einmal in einem Wirtshaus ausgeholfen hab, wieviel Bier ich bringen muss. Und mit dem Schilling verwechsle ich immer die Kronen. (Heiterkeit im Saal)
Vors.: Sehr, sehr auffällig ist es, dass sie die neue Verantwortung erst heute vorbringen.
Angekl.: Der Gendarm war so "gach" (schnell).
Vors.: Und dann, warum haben sie keine Hebamme verständigt?  Angekl.: Ich hab es ja erst für ende November erwartet.
Vors.: Und ihre Angehörigen haben sie auch nicht verständigt. Angekl.: Ich verbeiß (verschweige) am liebsten alles.
Staatsanwalt: Nicht einmal mit dem Kindesvater, der doch am gleichen Bauernhof, unter dem gleichen Dach wohnt, hat die Angeklagte darüber gesprochen.
Die Geschworenen beantworteten die Frage auf Kindesmord mit 11 Nein, die Frage auf fahrlässige Tötung mit 6 Nein, die Frage ob die Angeklagte schuldhaft ohne Beistand geboren habe, mit 8 Ja, worauf der Schwurgerichtshof die Angeklagte nur wegen des letzten Deliktes zu 14 Tagen Arrest verurteilte. Die Strafe ist durch die Untersuchungshaft schon verbüßt".

Ein Baby bald nach der Geburt

Einladung der Gemeinde Hinterstoder

Einladung der Trachtenmusikkapelle Hinterstoder

"Er knallte alles nieder"

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Das Salzburger Volksblatt berichtete am 15.Jänner 1932.


"In Hinterstoder besaß der herzogl, württembergische Revierjäger Franz Kniewasser eine zahme Gemsgeiß, die er seit zweieinhalb Jahren im Hause hielt. Das zierliche Tier war weithin bekannt und lenkte immer wieder die Aufmerksamkeit seiner vielen menschlichen Freunde auf sich, wenn es munter über Geröll und Gestein hüpfend, unter dem Klang seines Glöckchens neben seinem besten Freund, dem Jagdhund seines Herrls, in den lichten Tag lief. Am Sonntag kehrte das Tier von einem Ausflug auf den Gaislitzkogel nicht mehr zurück. Adolf P., einer der dort beschäftigten Forstarbeiter, hatte die Gelegenheit wahrgenommen, die arglose zahme Gemsgeiß niederzuknallen.
Als am folgenden Morgen die Gemse nicht, wie gewohnt, mit den Vorderläufen an die Haustür Kniewassers pochte, um eingelassen zu werden, nahm der Jäger seinen Hund auf die Suche mit. Die Fährte lenkte die Schritte der Suchenden bis zum Holzschlag, in welchem Adolf. P. arbeitete und schließlich bis zu einem Reisighaufen, unter welchem der Forstarbeiter seine Beute bis Sonntag abends versteckt hatte. Die Durchsuchung der Wohnung von Adolf. P. ergab noch andere Wilddiebstähle. Die zuletzt erlegte Geiß war mit zwei Kitzen trächtig".



Adolf P. wurde verhaftet und zu acht Monaten schweren, verschärften Kerker verurteilt.

Festtag für die Bevölkerung von Hinterstoder am 18. November 2018

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Der 1. "Tag der Hinterstoderinnen und Hinterstoderer" wurde ein großartiges Fest.
Unter großer Teilnahme der Bevölkerung, musikalisch wunderbar umrahmt von der  Trachtenmusikkapelle, erfolgte durch Herrn Pfarrer Dr. Gerhard Hackl die Segnung der  neu gepflanzten  "Europäischen Dorferneuerungs-Linde". Honoratioren der Gemeinde häuften frische Erde an. 
Die Kinder der Volksschule Hinterstoder bildeten singend und tanzend einen Kreis um die Linde.

Beim anschließenden Frühschoppen in der Hösshalle wurde über aktuelle Projekte in unserer Gemeinde berichtet und Bilder von der Prämierung des Schiederweihers  als schönsten Platz Österreichs gezeigt, sowie auch von der Übergabe des "Europäischen Dorferneuerungs-Preises" an Hinterstoder.
Abschließend gab es zur Stärkung noch ein "Würstl-Buffet" und ein gemütliches Zusammensitzen.






























                             

                       Text: Traude Schachner, Fotos: Rainer Remsing, Traude Schachner

Pfarrer Franz Bayer, unvergessen im Stodertal.

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Franz Bayer wurde in die Familie eines Landwirtes und Webers in Wittinghausen, heute in Tschechien Vitkuv Hradek, im südlichen Böhmerwald geboren.

Franz Bayer und seine Heimat im Böhmerwald

Dem Rat des Arztes folgend fuhr seine Mutter zur Geburt in ein Krankenhaus nach Linz und er wurde dort, wie er immer erzählte, am Tag und zur Stunde der Domeinweihung, am 29.4.1924 getauft.

Um seine Waren zu verkaufen, ist sein Vater nach Österreich gefahren und hat seinen Kindern oft von diesen Reisen erzählt. Von hohen Bergen, malerischen Ortschaften, und von Gesellschaften die in Wirtshäusern sitzen und Pfeife rauchen. Durch die Erzählungen hat der Vater die Neugier seines Sohnes auf die Berge geweckt.
In einer Gästezeitung von Vorderstoder, in der Pfarrer Bayer über seinen Lebenslauf berichtete,  erzählte er dem Autor des Zeitungsartikels, Rainer Lotter, aus seiner Schul-, Studien,- und Militärzeit.
Nach der Volksschule kam Franz Bayer bis zum Anschluss 1938 in ein Jesuiteninternat in das nördliche Sudetenland.
Er erzählte: "An dieses Jesuiteninternat habe ich sehr schöne Erinnerungen. Es war für die damalige Zeit sehr modern, mit elektrischem Licht und Zentralheizung. Das machte auf mich als Dorfbuben einen großen Eindruck. Es hat mir nichts ausgemacht, dass ich von September bis Weihnachten nicht nach Hause gekommen bin. Nach der Schließung der Jesuitenschule kam ich nach Passau in das bischöfliche Gymnasium und Internat. Das war für mich keine leichte Umstellung. Diese Schule war gegen das Jesuiteninternat altmodisch und streng. Heute noch haben wir alle 5 Jahre in Passau ein Jahrgangstreffen der Mitschüler.  
Im Frühjahr 1942 wurde ich zum Arbeitsdienst eingezogen und im Herbst des selben Jahres zur Wehrmacht. Durch eine göttliche Fügung bin ich nicht, wie viele meiner Schulkollegen, als Kanonenfutter nach Russland gekommen, sondern zur Südarmee. Vor dem Einrücken zur Wehrmacht habe ich den Entschluss gefasst Priester zu werden. In Süditalien wurde ich von den Engländern gefangen genommen  und in ein Lager gebracht. Als Student hatte ich es nicht leicht, da ich keine Berufsausbildung hatte. Dadurch landete ich bei einer "Zweimann-Graszupfereinheit". Die englischen Offiziere waren sehr genau und wollten ihre Kieswege ohne Gras. So habe ich damals mit dem ehemaligen Handelskammerpräsidenten und Landesrat von Oberösterreich, Rudolf Trauner, in Italien Gras gezupft. Nach der Entlassung aus der Gefangenschaft bin ich in Linz in das Priesterseminar eingetreten. Am 29.6.1949 wurde ich von Kardinal Innitzer - (dessen Vorfahren übrigens aus Vorderstoder stammen) - zum Priester geweiht. Vom Mühlviertel durch das Ennstal bin ich am 1.9.1958 nach Hinterstoder gekommen. Seit diesem Tag bin ich Stoderer. Am 1.9.1969 habe ich die Pfarre Vorderstoder übernommen. Ich liebe die Menschen hier und fühle mich sehr wohl."

Im Auftrag und unter der Leitung von Pfarrer Bayer wurde in den 1960er Jahren die Kirche und der Pfarrhof in Hinterstoder gründlich renoviert. Danach, als Pfarrer von Vorderstoder, sanierte er hier Pfarrhof und Kirche.
Am 10. Juni 2005 wurde Pfarrer Bayer im Friedhof seiner geliebten Gemeinde Vorderstoder zu Grabe getragen und  heute noch lebt er in den Herzen und in der Erinnerung vieler Stodertaler als gütiger, weiser, bescheidener und immer hilfsbereiter Pfarrer weiter. In seinem geistlichen Testament schrieb er "......Ich danke der Bevölkerung von Vorderstoder! Ich durfte hier die schönsten Jahre meines Lebens verbringen!"
Zum Schluss noch eine kleine Anekdote aus den 1970er Jahren:
Anfang 1970 übersetzte Wolfgang Teuschl Teile des Neuen Testamentes in die
Wiener Mundart. Daraus entstand die Schallplatte „Jesus und seine Haberer“
(Jesus und seine Freunde), besprochen von dem bekannten Wiener Volksschauspieler Kurt Sowinetz.
Bald darauf überbrachte ein Vorderstöderer Stammgast aus Wien nach der
Sonntagsmesse diese Schallplatte dem Herrn Pfarrer als Geschenk. Im Pfarrhof
angekommen packte Hochwürden die Platte aus, las „Jesus und seine Haberer“
und wurde sehr nachdenklich. Er wusste von den Judäern, Phöniziern,
Samaritern, Edomitern, Nabatäern, Makkabäern und weiteren Stämmen. Aber von den Haberern hatte er noch nie gehört. Sogleich suchte er sämtliche Bücher aus seiner Bibliothek, die über die alten Völker im Heiligen Land berichteten, um sich zu informieren.
Wenn dieses rätselhafte Volk der „Ha-be-rer“ schon in der Überschrift als „seine Haberer“
bezeichnet wird, müsste er es doch unbedingt kennen. Als er die Schallplatte
abspielte, verstand er zunächst gar nichts. Er fragte sich schon, warum ihm
der Gast eine Schallplatte mit einer ihm völlig fremden Sprache zum Geschenk
gemacht hatte. Erst nach nochmaligem Abspielen glaubte er einige Wort zu verstehen.
Zum Glück traf er bald darauf den Wiener Gast wieder und der lüftete dann
endgültig das Geheimnis: „Haberer“ sei echtes Wienerisch und meine „Freunde“,
leite sich vermutlich vom Jiddischen Chaverim ab. “.












Primizfeier von Abt Nikolaus von Schlierbach in Vorderstoder 2000  


Feier zum 80. Geburtstag von Hans Lang,  dem "Friedlbauer", im Jahr 2000. 


Grabstätte in Vorderstoder 2005


Märchenhafter Advent in Hinterstoder

Vorderstoder im Mariä-Empfängnis-Dom in Linz

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Auf Betreiben des Bischofs Franz Josef Rüdiger wurde am 1. Mai 1862 der Grundstein zum Bau des Mariä-Empfängnis-Domes in Linz gelegt. Zum Bau beauftragt wurde der Kölner Dombaumeister Vinzenz Statz. Fertig gestellt und geweiht wurde die Kirche 1924 von Bischof Johannes Maria Gföllner. Der Mariä-Empfängnis-Dom in Linz gilt dem Fassungsvermögen nach als die größte Kirche Österreichs. Nur der Kirchturm 134.69m hoch wurde aus Respekt vor dem Wiener Stephansdom um rund 2m niedriger gebaut.
Der Bezug im Dom zum Stodertal ist eines der monumentalen  Glasfenster der Tiroler Glaswerkstätte Innsbruck, das Vorderstoder gewidmet ist.
Das Bild zeigt die Pfarrkirche Vorderstoder mit der Prielgruppe. Vor Jahrhunderten soll in einer Kapelle zu Stoder ein Gnadenbild, "Maria am Stein", verehrt worden sein. 1553 wurde die Kirche zu Ehren des hl. Leopold vom Stift Spital am Pyhrn erbaut. An den meisten Sonn- und Feiertagen wurde der Gottesdienst vom Stift Spital aus besorgt. Die Legende erzählt, dass der Stiftsdechant Heinrich Otto Gassner, der viele Jahre regelmäßig den sonntäglichen Gottesdienst in Vorderstoder abhielt, sich einst (um 1650) im strengsten Winter den weiten Weg von Spital zu Fuß nach Vorderstoder durch Schnee und Eis gebahnt habe. Als er die Kirchentüre, vor der sich die Leute schon gesammelt hatten, öffnen wollte, bemerkte er zu seinem großen Schrecken, dass er den Kirchenschlüssel vergessen hatte. Voll Vertrauen kniete sich der fromme Priester vor der Kirchentüre in den Schnee und betete. Plötzlich öffnete sich die Türe von selbst.
Im oberen Hauptbild  ist dieses Ereignis dargestellt. Vor dem verschneiten Kirchenportal betet der Stiftsdechant und mit ihm die Anwesenden. Darüber ist die Mutter Gottes mit dem Jesus Kind, welches dem heiligen Bischof Otto von Bamberg, dem Stifter des Klosters zu Spital a. P., den Kirchenschlüssel übergibt.
Spender des Fensters war Dr. Hermann Esser, Rechtsanwalt in Linz und seine Gattin. 

Mariä-Empfängnis-Dom in Linz

Der Pfeil weist auf das Fenster von Vorderstoder

Bischof Franz Josef Rüdiger



Stiftsdechant Heinrich Otto Gassner

Das Schlüsselwunder

Adventsingen in Hinterstoder

"Märchenhafter Advent" am 1. und 2. Dezember 2018 in Hinterstoder

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                                                                   Fotos: Traude Schachner

Der Weihnachtsengel

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Eine alte Weihnachtsgeschichte aus der Zeitschrift "Neue Glühlichter" aus dem Jahre 1906, die nachdenklich stimmt.
Manche Textpassagen wurden leicht verändert und der Zeit angepasst.

Jeder kennt den Weihnachtsengel. Wir meinen nicht den gold-papierenen, der auf der höchsten Spitze des Weihnachtsbaumes befestigt wird und am heiligen Abend so holdselig auf die beschenkten Kinder herabschaut. Wir meinen den lebendigen Weihnachtsengel, der in Gestalt einer weichherzigen reichen Frau oder einer wohlhabenden Fabrikantentochter, am heiligen Abend kranke, hungernde und frierende Kinder reich beschenkt und ihr barmherziges Wesen zeigt. Dieses engelgleiche Wesen spielt in der Weihnachtsliteratur eine besondere  Rolle und wir können keine Zeitung und kein Geschichtenbuch zur Hand nehmen ohne seine beglückende Bekanntschaft zu machen.

Es war also kein Wunder, dass auch der kleine Franzl den Weihnachtsengel kannte. Er kannte die Geschichte aus den Resten eines alten Kalenders aus dem er gelesen hatte ehe er ihn in den Ofen steckte. Denn in der kleinen Kammer, in der Franzl mit seiner kranken Mutter und zwei jüngeren Geschwistern wohnte, war es trotz der vielen warmherzigen Menschen, die am heiligen Abend herumlaufen, bitter kalt. Die Kalenderreste mit der rührenden Weihnachtsgeschichte waren das letzte brennbare Material gewesen, das Franzl gefunden hatte. Die Geschichte brannte noch hell in dem alten Ofen, gab aber verdammt wenig Wärme. Das bewog Franzl nachzudenken wie und wo er Heizmaterial und vielleicht auch Brot auftreiben könne. Der Vater war tot und so war es seine Pflicht für die Familie zu sorgen. Nach kurzem Nachdenken setzte Franzl seine Mütze auf und ging. Wohin wusste er nicht recht. Die Hände in den durchlöcherten Hosentaschen steckend trabte er durch die Gassen. Bald gab er das Traben auf und fing zu galoppieren an. Bewegung ist das billigste Heizmaterial. Er machte erst Halt als er in eine belebte Gasse einbiegend mit dem Kopf gegen den Bauch einer fein gekleideten Dame stieß. Franzl stand erschrocken da. Die Dame schimpfte mit dem rücksichtslosen Bengel. Seine Verlegenheit und sein ärmliches Aussehen änderten jedoch ihren Unmut.
"Wo läufst du denn hin?" fragte sie.
"Ich Nirgends", antwortete Franzl.
"Und da hast du es so eilig?"
"Ja, weil mich friert."
"Armer Kerl! Komm` mit mir. Du sollst nicht umsonst auf mich gestoßen sein."
Die Dame ging weiter und Franzl ging zaghaft und doch ein bisschen hoffnungsfreudig neben ihr her. Die rührende Kalendergeschichte, die er vorhin gelesen hatte, fiel ihm wieder ein.
Während des Gehens fragte die Dame nach seinen Verhältnissen und aus ihren Fragen klang immer mehr Rührung. Endlich trat sie in ein Delikatessengeschäft und ließ Franzl vor der Tür warten. Als sie herauskam, gab sie ihm ein schweres Paket und forderte ihn auf, weiter mitzukommen. Mit glückstrahlenden Blicken folgte ihr der Junge. Beim nächsten Zuckerbäcker wurde wieder eingekehrt. Aus seinem Laden holte die gütige Dame ein noch größeres Paket heraus und übergab es dem armen Franzl. Der Vorgang wiederholte sich noch bei einem Spielzeuggeschäft und bei einem Kleiderladen, so dass Franzl schließlich vier umfangreiche, gewichtige Pakete zu tragen hatte. Der gütigen Dame schien das noch nicht genug zu sein. Denn sie entließ Franzl noch immer nicht mit seiner kostbaren Last, sondern trippelte weiter vor ihm her und ließ ihn folgen. Franzl begann unter dem Gewicht seiner Bürde zu keuchen und zu stöhnen, schritt jedoch tapfer hinter seiner Wohltäterin her.
In einer stillen vornehmen Gasse trat die Dame in ein schönes Haus und stieg in den ersten Stock. Franzl immer hinter ihr her. Die Dame klingelte an einer Tür. Ein Dienstmädchen machte auf und ließ sie und Franzl eintreten. Sie waren im Vorzimmer einer eleganten Wohnung, das merkte Franzl. Hier nahm ihm auf einen Wink der Dame das Dienstmädchen die Pakete ab. Hierauf zog seine Wohltäterin ihr Portemonnaie aus der Tasche und drückte Franzl ein Geldstück in die Hand.
"So Kleiner", sagte sie, "jetzt geh` heim und kauf  dir etwas Warmes!"`
Franzl begriff nicht sofort. Er blieb stehen und machte ein dummes Gesicht. Das Dienstmädchen öffnete jedoch die Tür und lud ihn mit einer Handbewegung ein, sich zu drücken. Mit einem schmerzlichen Blick nach den Paketen, die er der Dame so weit nachgeschleppt hatte, in der Hoffnung sie gehören ihm, schlich sich Franzl hinaus. Draußen sah er sich das Geldstück näher an. Es war ein blitzblankes Zehnhellerstück. Voll Zorn zuckte ihm die Hand. er wollte den armseligen Nickel der Spenderin vor die Tür werfen. Es fiel ihm jedoch seine Mutter und seine Geschwister ein. Er behielt das Zehnhellerstück und steckte es in die Hosentasche. Dann rannte er die Treppe hinunter.
In der Nähe seiner Wohnung wollte er für die zehn Heller Brot kaufen. Er griff in die Tasche - das Zehnhellerstück war nicht mehr darinnen. Aber das Loch durch das er es verloren hatte, war noch in der Tasche, das fühlte er ganz deutlich. Und noch etwas fühlte er. Es war die Gewissheit, dass die Wohltaten mancher Reicher erst zehnmal verdient werden müssen und dann so nichtig sind, dass man sie durch ein kleines Loch in der Tasche verlieren kann.  



Die Höhlenkinder im heimlichen Grund

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Der böhmische Schriftsteller Dr. Alois Tlučhoř (geb. 1869 in Daschitz , gest. 1939 in Perchtoldsdorf)
schrieb unter dem  Pseudonym Alois Theodor Schönleitner mehrere Bücher darunter die erfolgreiche, dreiteilige Erzählung über "Die Höhlenkinder im heimlichen Grund".

Das Buch "Die Höhlenkinder" und der Autor Alois Theodor Schönleitner
Die Erzählung kam vor genau 100 Jahren heraus und beschreibt das Leben der dreijährigen Eva ab 1693, nach dem Dreißigjährigen Krieg, im Stodertal. Eva hat keine Eltern mehr und lebt bei ihrer Großmutter, der "Ahnl" im Stodertal nördlich des Toten Gebirges. Nach einem Unwetter wird die "Ahnl" der Hexerei verdächtigt und muss mit dem Mädchen  auf der Schulter zu ihrem Bruder Hans, der sein Leben im Wald, als Köhler, in einem Seitengraben des Eisacktals (Südtirol) fristet,  flüchten.  Dort wird sie erneut als Hexe angeklagt. Der Bruder der "Ahnl" kennt einen versteckten Platz, zu dem man nur durch eine gefährliche Klamm Zutritt hat und der deswegen von den Menschen gemieden wird, den "Heimlichen Grund". Dorthin flieht sie für einige Monate. Als sie zum Bruder zurückkehrt bringt sie den unterwegs aufgelesenen Waisenknaben Peter mit, der etwa 2 bis 3 Jahre älter ist als Eva. Peter freundet sich mit Eva an und die beiden müssen ihren Pflegeeltern, der "Ahnl" und ihrem Bruder, bei der täglichen Arbeit helfen. Sie halfen im Haus, im Stall, beim Hüten der Ziegen und beim Sammeln von Beeren, Pilzen und Wurzeln.
Als Eva 10 und Peter 13 Jahre alt ist wird die "Ahnl" ein drittes Mal als Hexe verdächtigt und nun müssen alle vier vor den Häschern der Meraner Gerichtsbarkeit in den "Heimlichen Grund" fliehen.
Der Bruder der "Ahnl" wird beim nächtlichen Anstieg durch die Klamm von einer Steinlawine erschlagen, die "Ahnl" stirbt wenig später an Erschöpfung. Mutterseelen alleine ohne jedes Werkzeug, von der Außenwelt völlig abgeschnitten, ganz auf sich selbst gestellt, sind Eva und Peter gezwungen ihr Leben wie die Urmenschen zu fristen.
Anhand der Beschreibung des Lebenslaufs der beiden Kinder lässt Sonnleitner die Entwicklungsgeschichte der Menschheit von der Steinzeit über die Bronzezeit bis zur Eisenzeit an den jugendlichen Lesern im Zeitraffertempo vorüberziehen. Peter und Eva kennen die im täglichen Leben der damaligen Zeit benutzten Geräte und Werkzeuge. Sie wissen, welche wildwachsenden Pflanzen, Beeren und Pilze essbar sind und welche nicht. Sie begannen die zum Überleben notwendigen Geräte, Werkzeuge und Waffen aus den Stoffen die die Natur ihnen bot, herzustellen und Essbares in ihrem "Heimlichen Grund" zu finden.











Weihnachtsspiel der Volksschule Hinterstoder am 14.12.2018

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                                                                 Fotos: Traude Schachner


Bergweihnacht am 14/15.12.2018 in Vorderstoder

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                                                                 Fotos: Silke Antensteiner

Katerweihnachten

Frohe Weihnacht

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Gemälde: Dr. Helmut Schachner

"Stille Nacht, heilige Nacht" gilt weltweit als das bekannteste Weihnachtslied. Den Text hat der Priester Josef Mohr geschrieben, komponiert hat das Lied der Lehrer Franz Gruber. 
Vor 200 Jahren, zu Weihnachten 1818, wurde es in Oberndorf am Inn zum ersten Mal aufgeführt.
 Nachstehend das Lied in der Handschrift des Komponisten Franz Xaver Gruber. Das Original befindet sich im Salzburger Museum Carolino Augusteum. 



Alte Stiche und Illustrationen aus dem Stodertal

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Wenn man sehen will wie es im Stodertal  unserer Vorfahren ausgesehen hat, dann sollte man Stiche und Illustrationen aus alten Büchern ansehen. Diese Bilder sind oft älter als Fotos, denn erst  gegen Ende des 19. Jahrhunderts entstanden die ersten Fotos im Stodertal.












Einladung zum Neujahrsfrühstück

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Julia Körber von der Gemeinde Hinterstoder informiert:


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